Krefeld (ots)

Es besteht eine amtliche Vorabinformation für Unwetter des Deutschen Wetterdienstes für den Zeitraum von Mittwoch, 16. Februar 2022 ab 22:00 Uhr bis voraussichtlich Donnerstag, 17. Februar 2022, 21.00 Uhr. In der NACHT zum DONNERSTAG von Westen rasche Windzunahme mit orkanartigen Böen oder Orkanböen zwischen 105 und 120 km/h (Bft 11-12) im Bergland. Im Tiefland teils schwere Sturmböen zwischen 90 und 100 km/h (Bft 10), während der Kaltfrontpassage strichweise auch orkanartige Böen um 110 km/h (Bft 11) aus Südwest. Ausgangs der Nacht vorübergehende Windabschwächung. Im Verlauf des DONNERSTAGVORMITTAG im Tiefland verbreitet schwere Sturmböen bis orkanartige Böen zwischen 90 und 110 km/h (Bft 10-11) aus West, im Bergland durchweg orkanartige Böen oder Orkanböen zwischen 105 und 120 km/h (Bft 11-12). Ab DONNERSTAGABEND Windabschwächung. Ein zusätzlicher, erster HINWEIS: Von FREITAG auf SAMSTAG droht erneut eine schwere Sturm – oder Orkanlage. Bitte verfolgen Sie die weitere Wetterentwicklung in den kommenden Tagen sehr aufmerksam!

Die Vorhersage vom Deutschen Wetterdienst traf Krefeld am Freitagnachmittag mit voller Wucht. Die Leitstelle der Berufsfeuerwehr, welche auch mit verstärkten Kräften besetzt war, alarmierte bereits um 15:20 alle Freiwilligen Feuerwehren im Stadtgebiet und wies diese an, die Gerätehäuser zu besetzen, um so optimal auf die bevorstehende Sturmlage vorbereitet zu sein. Zeitnah konnte der Löschzug Fischeln sich vorbereiten und so konnten wir uns bereits 13 Minuten nach der Alarmierung mit 3 teils vollbesetzten Fahrzeugen einsatzbereit melden. Bei einer bevorstehenden Unwetterlage können alle Mannschaftstransportfahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr zusätzlich mit einer sogenannten Unwetterkiste beladen werden, welche auf der Hauptfeuerwache in Krefeld jederzeit bereitstehen. So kann man die Anzahl der Fahrzeuge stark erhöhen, um zügiger und mehrere Einsatzstelle gleichzeitig abarbeiten zu können.

Den ersten Einsatz erhielt unser HLF gegen 15:50 und es sollten noch viele Folgen. Kurze Zeit später ging es auch für unser 2.tes Löschfahrzeug und unser MTF (Mannschaftstransportfahrzeug) auf die Straße, da der Wind innerhalb von kurzer Zeit stark an Kraft zunahm. Dann ging es Schlag auf Schlag. Aufgrund der massiv ansteigenden Einsatzstellen wurde das Stadtgebiet in mehrere Einsatzabschnitte aufgeteilt, um alle Fahrzeuge und Einsatzstellen koordinierter abarbeiten zu können. Und kurze Zeit später wurde der Funk sehr unruhig, da alle Fahrzeuge alle Wehren unterwegs waren, um die bis zum Abend ansteigende Zahl von 143 Einsatzstellen zu bewerkstelligen. Zwischenzeitlich konnten nacheinander alle im Einsatz befindlichen Fahrzeuge auf der Hauptfeuerwache, die vom Deutschen Roten Kreuz bereitgestellte Verpflegung zu sich nehmen, welche bei so einer Einsatzlage von großer Wichtigkeit ist.

Gegen 21:50 am Abend konnte die Einsatzbereitschaft mit bis dato 22 Einsätze für den Löschzug Fischeln aufgelöst werden und der wohlverdiente Feierabend angetreten werden.

Die Freude währte jedoch nur kurz. Denn bereits 4 Minuten später wurden wir gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr, dem Rettungsdienst und dem Leitenden Notarzt zur Hubertusstraße alarmiert, weil dort der am Notfallrucksack befindliche CO-Melder einer RTW-Besatzung Alarm auslöste. Im Zuge der Rettungsmaßnahmen konnten alle Bewohner aus dem 1.OG und dem 2.OG des Gebäudes gerettet werden. Bei 2 Personen wurden erhöhte Kohlenmonoxidwerte gemessen, weshalb diese in eine spezielle Druckkammer transportiert werden mussten. Der Löschzug Fischeln unterstütze die Berufsfeuerwehr bei der Freimessung der Nachbarhäuser.

Im weiteren Verlauf des Wochenendes wurden wir in der Nacht zum Samstag zu einer Gasausströmung alarmiert. Ebenfalls wurden im Laufe des Nachmittages vom Samstag 2 weitere Einsätze durch den Löschzug Fischeln abgearbeitet. Am Sonntagmorgen wurde die SEG-Messen alarmiert, da ein nicht näher definierbarer Geruch für Aufregung sorgte. Abschließend erfolgte am Sonntagabend die erneute Alarmierung zur Wachbesetzung des Gerätehauses, wo durch unser HLF eine Einsatzstelle abgearbeitet worden ist.

Somit leistete der Löschzug Fischeln im Zeitraum vom Freitagnachmittag bis in die Nacht zum Montag insgesamt 29 Einsätze.