Nach 2 Jahren Pandemie bedingter Pause konnten wir am vergangenen Sonntag endlich wieder zum Tag der offenen Tür beim Löschzug Fischeln einladen.

„Der Löschzug Fischeln war nie komplett verschwunden, es wurden leider nur jegliche Besuche für die Öffentlichkeit auf dem Gelände an der Kölner Straße verboten. Denn auch zur schlimmsten Pandemie-Phase im Jahr 2021, musste die Einsatzfähigkeit des Löschzuges, aufgrund der massiv ansteigenden Infektionszahlen stets gesichert bleiben. Da wären die einzelnen spontanen Besuche der Bürger mit Partnern oder Kindern, welche des öfteren auf der Wache mal vorbeischauen und „Hallo“ sagen wollten, schnell zu einem hohen Risiko für uns geworden“, erzählen uns die stellvertretenden Einheitsführer Sven Schlegel und Markus Wefers. „Umso mehr freuten wir uns, dass wir so viele Bürger aus Fischeln und Umgebung bei uns auf dem Gelände begrüßen konnten und so ein tolles Comeback von Fischeln Open verbringen konnten“, fügt Einheitsführer Burkhard Wißmanns hinzu.

Der Hauptakt des Tages war die simulierte Übung eines Wohnungsbrandes mit Menschenleben in Gefahr. Um 14:00 startete die Übung, zu der das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug unter der Leitung unseres Einheitsführers B.Wißmanns ausrückte. Der Zugführer erkundete die Lage und konnte einen Wohnungsbrand im 1.Obergeschoss feststellen, wobei sich eine Person am Fenster bemerkbar machte, die akut vom Feuer bedroht war und vor Panik schon auf die Fensterbank geklettert war. Durch gutes Zureden konnte die Person beruhigt werden und bis zum Eintreffen der Kollegen über die Leiter betreut werden.

Umgehend erfolgte der Befehl an die Fahrzeugbesatzung, die Menschenrettung über die Steckleiter vorzunehmen. Ebenfalls wurde ein Trupp zur Brandbekämpfung und Menschenrettung ins 1.OG entsendet. Der Angriffstrupp rüstete sich umgehend mit Schlauchmaterial aus und ging in die ersten Etage vor, während die restlichen Kollegen die Leiter vorbereiteten, um die Person zu retten. Ein Kamerad sicherte die Leiter nach dem Aufrichten am Fenster, während der sogenannte 2.te Trupp die Leiter erklomm, um mit der betroffenen Person Kontakt aufzunehmen.

Parallel zur Brandbekämpfung wurde die betroffene Person über die Leiter gerettet und an den Rettungsdienst übergeben, welcher sich um die weitere Behandlung kümmern würde. Zudem wurde ein Hochdrucklüfter, welcher auf jedem Löschfahrzeug in Krefeld verlastet ist, in Stellung gebracht, um den giftigen Brandrauch aus dem Gebäude zu pusten. Somit wäre eine weitere Gefährderung für eine spätere Kontrolle der Brandwohnung komplett ausgeschlossen. Ebenfalls würde in der Nachschau eine Wärmebildkamera zum Einsatz kommen, um eventuelle Glutnester aufzuspüren.

Plötzlich wird es hektisch vor dem Gebäude. Durch die Funkgeräte schallt es. Der Angriffstrupp, welcher im Gebäude zur Brandbekämpfung eingesetzt ist, setzte eine Notruf-Meldung ab: „Mayday, Mayday, Mayday. Hier Angriffstrupp HLF 7-1. Im 1.OG in der Brandwohnung, Truppmann kollabiert. Mayday kommen“! Der Gruppenführer nimmt den Notruf auf und leitet unverzüglich Rettungsmaßnahmen ein. Jetzt passiert alles nahezu zeitgleich. Der Sicherheitstrupp vor dem Gebäude schließt die Sauerstoffflasche an die Atemschutzmaske an, um sofort dem in Not geratenen Trupp zur Hilfe zu eilen. Parallel dazu bringt der Maschinist den Rettungsrucksack, sowie ein Rettungsbrett (Spineboard) zum Eingang des Hauses. Durch den Sicherheitstrupp und den verbleibenden Kameraden des Angriffstrupps wird der verunfallte Kamerad auf das Brett gelegt und umgehend aus der Gefahrenzone gerettet. Jetzt wird der Bewusstlose Kamerad nach einem festgelegten und strukturiertem Schema entkleidet und anschließend weiter vom Rettungsdienst versorgt werden.

Unter tosendem Applaus der Zuschauer konnte die Übung erfolgreich beendet werden.

Einsatz für die Jugendfeuerwehr Fischeln

Auch die Jugendfeuerwehr durfte an Fischeln Open ihr Können unter Beweis stellen. Für eine Gruppe galt es, einen brennenden Container zu löschen. Um 16:00 gab es somit die letzte Einsatzübung, die von den Zuschauern verfolgt werden konnte. Unser Unterbrandmeister C.Wißmanns erteilte der Gruppe den Einsatzbefehl.

„Es brennt ein Müllcontainer in voller Ausdehnung. Wasserentnahmestelle ist der Fahrzeugtank. Den Verteiler nach einer B-Länge. Der Angriffstrupp zur Brandbekämpfung mit dem 1.C-Rohr über die Straße, zum brennenden Container vor“. Der Angriffstruppführer wiederholt den Befehl, welcher aus Sicherheitsgründen erneut vom Gruppenführer bestätigt wird, um auszuschließen, dass alles korrekt aufgenommen wurde.

Nun beginnen die Aufbauarbeiten. Der Wassertrupp sorgt für die Wasserversorgung vom Fahrzeugtank zum bereitgestellten Verteiler. Der Angriffstrupp bereitet gemeinsamt mit dem Schlauchtrupp den Löschangriff vor. Kaum ist die Wasserversorgung aufgebaut, gilt es auch für den zweiten Trupp „Ausrüsten und zur Brandbekämpfung mit dem 2.C-Rohr vor“. Auch hier unterstützt der Schlauchtrupp den Aufbau des Löschrohres.

Nach wenigen Minuten war der Brand unter Kontrolle, da alle Jugendlichen ihre Befehle mit sehr großer Professionalität und Teamarbeit ausgeführt haben. Zum Abschluss der Übung wurde den Jugendlichen von den Zuschauern mit Applaus klargemacht, dass diese mächtig beeindruckt waren über die erbrachte Leistung während so einer Einsatzübung.